Aaron Scheer | Self Myth

Ope­ning:  3. Nov. 18 Uhr
Finis­sa­ge: 9. Dez. 18 Uhr
Exhi­bi­ti­on: 3. Nov. – 9. Dez.

Aaron Scheer (*1990) ist ein in Ber­lin leben­der Künst­ler, der dafür bekannt ist, dass er die digi­ta­le Welt nutzt, um zu erwei­tern, was Male­rei heu­te sein und bedeu­ten kann, indem er Ele­men­te der Foto­gra­fie, der neu­en Medi­en, der Col­la­ge, der Skulp­tur und der male­ri­schen Tech­nik mit­ein­an­der ver­bin­det. Scheer hin­ter­fragt die Idee des Mensch­li­chen in der Tech­no­lo­gie und des Tech­no­lo­gi­schen im Men­schen und erforscht so die Her­aus­for­de­run­gen, die eine zuneh­mend digi­ta­li­sier­te Welt mit sich bringt, wie zum Bei­spiel die Wahr­neh­mung des Rea­len, auto­ma­ti­sier­te Pro­duk­ti­on, Big Data, Tech­no­kra­tie oder zeit­ge­nös­si­sche Arbeitskulturen.Scheer fokus­siert den Blick auf die vir­tu­el­len Struk­tu­ren, die täg­lich ver­mit­teln und for­men, wie wir Leben, Iden­ti­tät, Bezie­hun­gen, Arbeit und Raum erle­ben. Sche­ers Arbei­ten wur­den inter­na­tio­nal u.a. im Kunst­mu­se­um Bonn, in der König Gale­rie, der Boros Foun­da­ti­on, der Ann­ka Kul­tys Gal­lery, dem Office Impart, der Enter Art Fair oder der Art­Brussels gezeigt und sind in nam­haf­ten Samm­lun­gen wie der Samm­lung Wem­hö­ner oder dem Kunst­mu­se­um Bonn vertreten.

Aaron Scheer (*1990) is a Ber­lin-based artist, known for uti­li­zing the digi­tal realm to expand what pain­ting can be and mean today by com­bi­ning ele­ments of pho­to­gra­phy, new media, col­la­ge, sculp­tu­re and pain­ter­ly tech­ni­que. Scheer que­sti­ons the idea of the human in tech­no­lo­gy and the tech­no­lo­gi­cal in the human, ther­eby allo­wing him to explo­re the chal­lenges that an incre­a­sing­ly digi­ti­zed world pres­ents, such as per­cep­ti­ons of the real, auto­ma­ted pro­duc­tion, big data, tech­no­cra­cy or con­tem­po­ra­ry working cults. Scheer is focu­sing the eye on the vir­tu­al struc­tures that dai­ly media­te and shape how we expe­ri­ence life, iden­ti­ty, rela­ti­on­ships, work and space. By doing so, he deve­lo­ped a uni­que visu­al lan­guage, ali­en to our eyes, yet strikin­gly familiar.

Scheer’s work has been wide­ly shown inter­na­tio­nal­ly at, among others, Kunst­mu­se­um Bonn, König Gale­rie, Boros Foun­da­ti­on, Ann­ka Kul­tys Gal­lery, Office Impart, Enter Art Fair or Art Brussels. His works are part of nota­ble coll­ec­tions such as Samm­lung Wem­hö­ner or Kunst­mu­se­um Bonn. He is part of the art coll­ec­ti­ve darktaxa-project.

self-myth“

Der Begriff Mythos stammt ursprüng­lich aus dem Grie­chi­schen, steht für Wort, Rede und Geschich­te. Ein Mythos bil­det in sei­ner tra­di­tio­nel­len Bedeu­tung eine Erzäh­lung von Göt­tern, Hel­den oder Ereig­nis­sen aus vor­ge­schicht­li­cher Zeit, die zumeist nach Erklä­run­gen für den Ursprung der Welt sucht. Phi­lo­soph Peter Tepe führt jedoch in sei­ner Publi­ka­ti­on „Mythos und Lite­ra­tur“ gleich 73 ver­schie­de­ne Bedeu­tun­gen von Mythos an. Eine davon, dem „self-myth“ wid­met sich Aaron Scheer in sei­ner neu­en Aus­stel­lung in der Gale­rie Fal­ko Alex­an­der. Doch nicht um blo­ße Selbst­re­prä­sen­ta­ti­on geht es, son­dern um den Inbe­griff des künst­le­ri­schen Pro­zes­ses. Auch die ursprüng­li­che Bedeu­tung von Mythos fin­det Reso­nanz, wenn Scheer bis an sei­ne eige­nen künst­le­ri­schen Anfän­ge zurück­geht. 

Kunst­schaf­fen­de arbei­ten häu­fig selbst­re­fe­ren­zi­ell, wenn sie Bezug auf alte Arbei­ten neh­men, sie einer neu­er­li­chen Bear­bei­tung unter­wer­fen, expli­zit auf die eige­ne künst­le­ri­sche Ent­wick­lung ver­wei­sen. So kann sich zwi­schen den Wer­ken unter­schied­li­cher Seri­en ein Dia­log über Raum und Zeit hin­weg ent­spin­nen. Eine Art indi­vi­du­el­le Mytho­lo­gie ent­steht, eine kon­ti­nu­ier­li­che Erzäh­lung. Die Gren­zen zwi­schen Kunst und Kunst­schaf­fen­den ver­schwim­men, die Kunst wird zum Leben und das Leben wird wie­der­um Bestand­teil der Wer­ke. So auch bei Aaron Scheer, von wel­chem sich zum ersten Mal zwei fil­mi­sche Selbst­bild­nis­se in der Aus­stel­lung fin­den. Der sonst hin­ter sei­nem Schaf­fen ver­bor­ge­ne Künst­ler tritt aus dem Schat­ten, ist nun als frag­men­tier­tes Sein eigens sicht­bar. Mit einem abstrakt figu­ra­tiv arbei­ten­den Maler als Vater und selbst von der klas­si­schen Male­rei aus­ge­hend fand sich Scheer ange­sichts des Ablö­sungs­pro­zes­ses von eben die­ser 2014 in einer Sinn­kri­se wie­der. Schon früh expe­ri­men­tier­te er mit aller­hand Mate­ria­li­en, inte­grier­te spä­ter digi­ta­le Medi­en in sein Schaf­fen. In einem natür­li­chen Tran­sit fand er schließ­lich zu einer neu­en, mit digi­ta­len Werk­zeu­gen aus­ge­führ­ten Male­rei, die Mate­ri­el­les mit Imma­te­ri­el­lem ver­bin­det. Allein Ölkrei­de – die male­ri­sche Geste – bleibt übrig, wird selbst zum Aus­stel­lungs­ob­jekt, fin­det sich auf einem Sockel wir­kungs­voll in Sze­ne gesetzt. Hin­ter­fan­gen wird sie von groß- wie klein­for­ma­ti­gen, digi­tal gene­rier­ten Bil­dern sowie Foto­gra­fien. In „self-myth“ zeigt sich ein dyna­misch vor­an­schrei­ten­des Oeu­vre, das sich par­al­lel zur Iden­ti­tät des Künst­lers entwickelt.

All das erzählt von einem ver­letz­li­chen Ich, einem ambi­va­len­ten Sein, das zwi­schen Sub­jekt und Objekt, Autor und Figur, Mythen­bild­ner und Mythos chan­giert. Ähn­lich ambi­va­lent sind auch die Farb­tö­ne Blau und Grün, wel­che die Aus­stel­lung domi­nie­ren. In ver­schie­de­nen Nuan­cen von dun­kel bis gif­tig kön­nen sie mit Natur asso­zi­iert wer­den, als ver­trau­ens­bil­den­de Farb­mar­ke Ver­wen­dung fin­den und glei­cher­ma­ßen für Krank­heit und Tod ste­hen. Es sind Far­ben, die auch schon in Sche­ers DaNA-Serie auf­tauch­ten, wel­che in der Ver­gan­gen­heit als „signa­tu­re series“ des Künst­lers bezeich­net wur­de. Wie aber gehen Kunst­schaf­fen­de damit um, wenn sie plötz­lich für die­se eine Werk­rei­he bekannt sind und folg­lich immer damit asso­zi­iert wer­den? In der sehr per­sön­li­chen Aus­stel­lung schließt sich der Kreis, las­sen sich alle Facet­ten von Sche­ers Oeu­vre gleich­ge­ord­net betrach­ten, wenn er zuein­an­der in Bezie­hung ste­hen­de Wer­ke aus ver­schie­de­nen Seri­en prä­sen­tiert. Alle­samt atmen­de, leben­di­ge Zeug­nis­se sei­ner Selbst, eine Refle­xi­on sei­nes per­sön­li­chen Wer­de­gangs. Scheer gewährt uns in „self-myth“ einen Ein­blick in sein Inner­stes, macht dem krea­ti­ven Pro­zess inne­woh­nen­de Ver­letz­lich­keit sicht­bar, lässt uns an Höhen wie Tie­fen teil­ha­ben. Ein inti­mes Zwie­ge­spräch zwi­schen Künst­ler und Publi­kum ent­spinnt sich, das über die Gren­zen der blo­ßen Betrach­tung hin­aus­geht. So sind wir ein­ge­la­den, über unse­re eige­nen Mythen und unse­re Rol­le in der Gestal­tung die­ser nach­zu­den­ken, uns gleich­falls auf eine Rei­se zu den Grund­fe­sten des eige­nen Ichs zu begeben.

BORN 1990 IN AHLEN, GERMANY
LIVES AND WORKS IN BERLIN

EDUCATION
2018
M.Sc. HDK – Aca­de­my of Art and Design, Gothen­burg – Sweden

SELECTED SOLO EXHIBITIONS
2022
So far, so good, Office Impart, Ber­lin – DE

2022
So far, so good*, Office Impart x jpg space, Berlin/online – DE

2020
Plea­se enter TITLE here, Ann­ka Kul­tys Gal­lery, Lon­don – UK

2020
Aaron Scheer, Office Impart, Ber­lin – DE

2019
Spread the Virus Vol. 2, Datea­gle­art, Lon­don – UK

2019
Aaron Scheer, Ann­ka Kul­tys Gal­lery @ Salon ACME, Mexi­co City – MEX

2019
FINAL_007 (02), Ann­ka Kul­tys Gal­lery, Lon­don – UK

2019
Caco­to­pia 03 (Aaron Scheer), Ann­ka Kul­tys Gal­lery, Lon­don – UK

2018
Insi­de the Maze, Off Site Pro­ject, Lon­don – UK

2018
Insi­de the Artists Stu­dio with Aaron Scheer, Off Site Pro­ject for The Wrong

Bien­na­le, Lon­don – UK

SELECTED GROUP EXHIBITIONS

2023 EXPECT THE UNEXPECTED — Kunst­mu­se­um Bonn, Bonn — DE

2023
For Now — Gri­se­bach & Office Impart, Düs­sel­dorf — DE

2023

High Den­si­ty, Soft Blur — XPin­ky & KOP.12, Ber­lin — DE

Page 1

2022
New Media­ti­ons, MODEM — Modern and Con­tem­po­ra­ry Arts Cent­re, Debre­cen – HU

2022
Deut­scher Kavi­ar, Kunst­mu­se­um Bonn, Bonn – DE

2022
+1, Lachen­mann Art, Frank­furt – DE

2022
Booth 61, Office Impart @ Enter Art
Fair, Copen­ha­gen – DK

2022
darkt­axa — the Düs­sel­dorf-con­stel­la­ti­on, Kunst­hal­le Düs­sel­dorf, Düs­sel­dorf – DE

2022
Booth D10, Ann­ka Kul­tys Gal­lery @ Mate­ri­al Art Fair, Mexi­co City – MEX

2022
Simul­tan­ei­ty, Der Greif, Ber­lin – DE

2022
Web 3.0 Aes­the­tics: In the Future Post-Hype of the NFTs, Ann­ka Kul­tys Gal­lery, Lon­don – UK

2022
Unli­mi­t­ed Crea­ti­ons, Arte­mis Gal­lery, Lis­bon – PT

2022
Hyper­image, Kunst­ver­ein Ahlen, Ahlen – DE

2021
High­lights of the Year 2021, Office Impart, Ber­lin – DE

2021
darkt­axa — the Paris-con­stel­la­ti­on, Geste Paris, Paris – FR

2021
NFTism — No Fear in Try­ing, Unit Lon­don, Lon­don – UK

2021
Nothing’s gon­na chan­ge my world? — raum www @ Gr_und, Ber­lin – DE

2021
STUDIO BERLIN — Boros Foun­da­ti­on @ Berg­hain, Ber­lin – DE

2021
THE ARTIST IS ONLINE (II) — König Gale­rie @ Decen­tra­land, Ber­lin – DE

2021
THE ARTIST IS ONLINE (I) — König Gale­rie, Ber­lin – DE

2021
darkt­axa — the Ber­lin-con­stel­la­ti­on, Office Impart, Ber­lin – DE

2021
Art in the Age of New Media — Muse­um of Con­tem­po­ra­ry Digi­tal Art, Lon­don – UK

2021
SPECTRUM, Roman Svi­ri­dov Gal­lery, Milan – Italy

2020
Screen time is up, AP artis­tic posi­ti­ons, Ber­lin – DE

2020
Flach­wa­re, Bark Ber­lin Gal­lery, Ber­lin – DE

2020
Online pre­sen­ta­ti­on, Office Impart at Art Brussels, Brussels — BE

2019
In-Light­ment, Ann­ka Kul­tys Gal­lery at Sun­day Art Fair, Lon­don – UK

2019
Digi­tal Pain­ting, Sta­te of the Art Ber­lin, Ber­lin – DE

2018
Code and its Others, Pain­ting at the End of the World, Edin­burgh – UK

2018
The Fin­der: (eth­no­gra­phy of the per­so­nal inter­face), Off Site Pro­ject, Lon­don – UK

2017
The Choice of a New Gene­ra­ti­on, ist­hi­sit at Muse Gal­lery, Lon­don – UK

2017
Insight – Iden­ti­ty as Con­ti­nu­um, Gothenburg’s Inter­na­tio­nal Art & Design Festival,

(duo show), Gothen­burg – SE

MONOGRAPHS, SOLO EXHIBITION CATALOGUES & ARTIST BOOKS (PUBLICATIONS)

2017
Iden­ti­ty Cri­sis in the Crea­ti­ve Indu­stry – An Explo­ra­ti­ve Case Stu­dy. Texts by Scheer

Aaron and Lafai­re Ana Pau­la, Uni­ver­si­ty of Gothen­burg, Gothen­burg (artist book)

SELECTED BOOKS & GROUP EXHIBITION CATALOGUES (PUBLICATIONS)

2022
HYPERIMAGE, Publi­ca­ti­on by Kunst­ver­ein Ahlen, Ahlen (book publication)

2021
noPu­bli­ca­ti­on, Coll­ec­ti­ve publi­ca­ti­on by darkt­axa, Ver­lag der Buchhandlung
Walt­her und Franz König, Köln (book publication)

2021
Nothing’s gon­na chan­ge my world?, Publi­ca­ti­on by raum www, Ber­lin (book publication)

2020
noMa­ni­fest, Coll­ec­ti­ve publi­ca­ti­on by darkt­axa, darkt­axa, Düs­sel­dorf (book publication)

2019
Werks Vol. 2 – Inter­na­tio­nal con­tem­po­ra­ry art. In con­ver­sa­ti­on with David Downs,
Sprocket­box Publi­shing, Chi­ca­go (book publication)

2018
Pain­ting Insi­de the Matrix – Code and its Others. Text by Gon­cha­rov Ian, Pain­ting at
the End of the World, Edin­burgh (exhi­bi­ti­on catalogue)

2018
Werks Vol. 1 – Inter­na­tio­nal con­tem­po­ra­ry art. In con­ver­sa­ti­on with David Downs,
Sprocket­box Publi­shing, Chi­ca­go (book publication)

2017
Art Is – Vol. 1. Con­tri­bu­ti­ons by #50 artists, Scan­da­le Pro­ject, Paris (book publication)

2017
Ist­hi­sit issue 02. Texts by Bick­nell-Knight Bob et al., ist­hi­sit, Lon­don (book publication)

SELECTED BIBLIOGRAPHY (ARTICLES & REVIEWS)

2022
Zax­arov, C. (2022). So far, so good by Aaron Scheer. This is Paper Maga­zi­ne Article

2022
Nica­stro, F. (2022). Aaron Scheer. Coe­val Maga­zi­ne Inter­view & Review

2021
Völz­ke, D. (2021). Alles, was echt ist. Mono­pol Article

2021
Meix­ner, C. (2021). Drift ins Digi­ta­le? Welt­kunst Article

2021
Ros­si, S. (2021). Adap­t­ati­on. Cac­tus Digi­tal Feature

2020
Meix­ner, C. (2020). Blau­es Wun­der. Tages­spie­gel Article

2020
Hant­ke, T. (2020). Ber­li­ner Kunst­griff. [Online]. gallerytalk.net Preview

2020
Brunn­mei­er, Q. (2020). Hybri­des Mate­ri­al. [Online]. gallerytalk.net Review

2019
Meinecke, A. (2019). Dou­ble Tap #7. [Online]. gallerytalk.net Inter­view Series

2019
Gon­cha­rov, I. (2019). Aaron Scheer. [Online]. Pain­ting at the End of the World

Inter­view Series

2018
Mayor­ga, M. (2018). Deve­lo­ping a rela­ti­on­ship with tech­no­lo­gy by huma­ni­zing it.

[Online]. Datea­gle Art Inter­view Series

2018
Mur­rell, V. (2018. In the cross­roads bet­ween art and life. [Online]. Datea­gle Art

Stu­dio Series

2018
Burns, E. (2018). In con­ver­sa­ti­on with Aaron Scheer. [Online]. Cura­ting the Con­tem­po­ra­ry Inter­view Series

2017
Kona­du, L. (2017). A con­ver­sa­ti­on with Aaron Scheer. [Online]. Public Parking

Inter­view Series

2017
Mothes, K. (2017). Aaron Scheer. [Online]. Young Space Inter­view Series

2017
Vil­mer, F./ Scan­da­le, L. (2017). Aaron Scheer. Scan­da­le Pro­ject Show­ca­se Series