ART BERLIN: MEASURING THE WORLD

Arno Beck | Tim Berresheim

Arno Beck
Arno Beck, (*1984 in Bonn) ver­bin­det in sei­nen Arbei­ten Dar­stel­lungs­kon­zep­te ana­lo­ger Repro­duk­ti­ons­tech­ni­ken mit der Ästhe­tik digi­ta­ler Bil­der­zeu­gungs­ver­fah­ren. In sei­nen Schreib­ma­schi­nen-Zeich­nun­gen und Holz­drucken wer­den Bild­wel­ten kon­stru­iert in denen Moti­ve aus der Kunst­ge­schich­te, und Ele­men­te aus Gra­fik­pro­gram­men und Com­pu­ter­spie­len in Kom­bi­na­ti­on auf­tre­ten. Die Umset­zung der digi­tal erstell­ten Moti­ve erfolgt in einem kon­tem­pla­ti­ven und lang­wie­ri­gen Arbeits­pro­zess. Bei den Schreib­ma­schi­nen-Zeich­nun­gen wird das Motiv durch die Ver­wen­dung von meh­re­ren ver­schie­de­nen Buch­sta­ben und Zei­chen­kom­bi­na­tio­nen, die einen jeweils eige­nen Hel­lig­keits­wert erzeu­gen, der jedoch, ähn­lich wie beim Kla­vier, durch die Här­te des Anschlags vari­iert wer­den kann, umge­setzt. Die Buch­sta­ben­par­ti­tu­ren wer­den nur ein­mal ein­ge­tippt – jede Zeich­nung ist ein Uni­kat. Der Künst­ler ver­sucht sich bei der Umset­zung des Motivs bewusst Stei­ne in den Weg zu legen, indem er ein aus­ran­gier­tes Relikt der Text­ge­stal­tung zur Dar­stel­lung einer Gra­fik ver­wen­det. Es ent­steht ein Ergeb­nis, mit einer eige­nen Ästhe­tik in einem Span­nungs­feld zwi­schen sub­jek­ti­vem Aus­druck und vor­struk­tu­rier­ter Ord­nung. Arno Becks Ver­fah­ren könn­te man als den humor­vol­len Ver­such einer Re-aura­ti­sie­rung des Kunst­werks in Zei­ten der Bild­in­fla­ti­on bezeich­nen. In einer Zeit der mas­sen­haf­ten Erzeu­gung und Ver­brei­tung von digi­ta­len Bil­dern stellt er das Prin­zip der Re-pro­duk­ti­on auf den Kopf und Infrage.

In his work, Arno Beck (*1984 in Bonn), joins ana­lo­gue prin­ting tech­ni­ques with the esthe­tics of digi­tal ima­ging. His type­wri­ter dra­wings and wood­cuts cons­truct pic­to­ri­al realms that com­bi­ne moti­ves from art histo­ry with ele­ments from gra­phic pro­grams and com­pu­ter games. The digi­tal­ly gene­ra­ted sub­jects are exe­cu­ted in a con­tem­pla­ti­ve and pro­tra­c­ted man­ner. The type­wri­ter dra­wings are for­med by laye­ring dif­fe­rent let­ters and cha­rac­ter com­bi­na­ti­ons thus crea­ting distinct tonal values. The­se can vary, simi­lar to the pia­no, accor­ding to the pres­su­re on the keys. The let­ter scores are typed only once, lea­ving every dra­wing a uni­cum. By cho­sing a relic of text prin­ting the artist con­scious­ly places obs­ta­cles in his crea­tio­nal pro­cess. The result car­ri­es a par­ti­cu­lar esthe­tic span­ning bet­ween sub­jec­ti­ve expres­si­on and pres­truc­tu­red order. One might call Arno Beck’s tech­ni­que a humo­rous attempt to re-aura­ti­ze the art work in times of image infla­ti­on. Awa­re of the pre­sent mass pro­duc­tion und dif­fu­si­on of digi­tal images he turns the prin­ci­ple of re-pro­duc­tion upsi­de down and que­sti­ons it at the same time.

Tim Ber­res­heim
Tim Ber­res­heim (* 1975 in Heins­berg bei Aachen) ist Künst­ler, Musi­ker, Buch- und Musik­ver­le­ger und Betrei­ber einer Gale­rie in Aachen (NRW). In sei­nem Werk, das mit den Mit­teln digi­ta­ler Bil­der­zeu­gung her­ge­stellt wird, beschäf­tigt er sich mit den Effek­ten digi­ta­ler Tech­no­lo­gien auf visu­el­le Kul­tur, Lebens- und Arbeits­be­din­gun­gen und Wahr­neh­mungs- und Erkennt­nis­wei­sen.
Neben der Erstel­lung von am Com­pu­ter gene­rier­ten Tafel­bil­dern wid­met er sich der Erfor­schung und Anwen­dung neue­ster tech­ni­scher Ent­wick­lun­gen in der bil­den­den Kunst.

Tim Ber­res­heim (* 1975 in Heins­berg, Ger­ma­ny) is an artist, book and music publisher and musi­ci­an and runs a gal­lery in Aachen, Ger­ma­ny.
Gene­ra­ted pre­do­mi­nant­ly with digi­tal means, his oeu­vre revol­ves around the impact of digi­tal tech­no­lo­gies on visu­al cul­tu­re, on living and working con­di­ti­ons and on forms of per­cep­ti­on and insight. His focus lies on pro­du­cing com­pu­ter-gene­ra­ted prints and pho­to­graphs and on rese­ar­ching and app­ly­ing the latest tech­no­lo­gi­cal advan­ces to visu­al arts.