Die Vorzugsausgaben enthalten jeweils 20 Letterpress-Prägedrucke sowie einen gesiebdruckten Text. Alle 48 Seiten wurden individuell handkoloriert. Das Buch vereint Druckgrafik, Zeichnung und Text zu einer materiell erfahrbaren Edition, bei der kein Exemplar dem anderen gleicht.

Der Titel „The fourth wall“ verweist auf die „vierte Wand“ des Theaters – die unsichtbare Grenze zwischen Bühne und Publikum, deren Unversehrtheit die Illusion sichert. Arno Beck überschreitet in diesem Buch genau diese Grenze: Er thematisiert, was im Kunstbetrieb sonst hinter der Fassade verborgen bleibt, legt Strukturen offen, die üblicherweise unsichtbar funktionieren und richtet den Blick auf die Mechanismen der Kreativwirtschaft selbst. Das Buch ist damit ein Schritt aus der Inszenierung heraus und hinein in den Maschinenraum des Kunstschaffens – zugleich liebevoll ironisch, bildhaft präzise und reich an kunsthistorischen Bezügen.

Die Zeichnungen im Buch begleiten und erweitern Becks neue Serie von Acrylbildern auf Leinwand. Formal verbindet er die Ästhetik mittelalterlicher Holzschnitte mit Anspielungen auf digitale Bildwelten. Memeartige Untertitel brechen die vertrauten Bildstrukturen und formulieren pointierte Kommentare über den Kunstmarkt, das Künstlerdasein und die Mechanismen der Kreativwirtschaft. Beck versteht den Holzschnitt als eine Art „Meme der frühen Neuzeit“ – ein frühes bildliches Massenmedium, in dem Text und Bild bereits damals zu prägnanten, häufig ironischen Kommentaren verschmolzen. Diese historische Logik überführt er in die Gegenwart und verbindet sie mit moderner Bildsprache, Reproduktionsästhetik und kultureller Selbstreflexion.