Götz Sophie Schramm

¯_(ツ)_/¯

25. Juni 18:00
Ope­ning (IRL)

7. Juli 18.00
IG-Live-Talk mit Fal­ko Alex­an­der, Leo­no­re Spe­mann, Götz Sophie Schramm und Wolf­gang Ullrich

14. Juli 18:00
Zoom-Talk mit Fal­ko Alex­an­der, Seda Pesen, Anni­ka Goretz­ki, Götz Sophie Schramm und Leo­no­re Spemann

21. Juli 18:00
Soi­ree im Hub mit Leo­no­re Spe­mann und Götz Sophie Schramm

24. Juli 18:00
Finis­sa­ge (IRL)

Götz Sophie Schramm ver­webt in sei­nen Arbei­ten Bild­frag­men­te, die dem Inter­net ent­nom­men wur­den — vor­nehm­lich Memes, Gifs und Logos — mit Refe­ren­zen aus der Kunst­ge­schich­te. Zunächst am Rech­ner erstell­te Mas­h­ups wer­den in akri­bisch alt­mei­ster­li­cher Tech­nik in Öl auf Lein­wand umge­setzt und vom digi­ta­len in den ana­lo­gen Raum überführt.
Die­se kom­po­si­to­ri­sche Her­an­ge­hens­wei­se des Remix muss in enger Ver­bin­dung zur Bild­ver­wen­dung der Meme-Kul­tur im Inter­net betrach­tet wer­den. Der Begriff Meme, wird erst­mals von Richard Daw­kins erwähnt und bezeich­net einen Bewusst­seins­in­halt, der in Ana­lo­gie zur Gene­tik im Sin­ne einer sozio­kul­tu­rel­len Evo­lu­ti­on durch Wie­der­ho­lung wei­ter­ge­ge­ben und mas­sen­haft ver­brei­tet wer­den kann. In der heu­ti­gen Netz­kul­tur wer­den die­se zumeist humor­vol­len, Bild- Schrift und Ton­schnip­sel häu­fig dazu genutzt, um Hal­tun­gen zum Zeit­ge­sche­hen poin­tiert zum Aus­druck zu brin­gen oder zu kommentieren.
Sie sind somit zum Sinn­bild einer Gesell­schaft gewor­den, die sich immer stär­ker pola­ri­siert und poli­ti­sche- sowie Iden­ti­täts­kon­flik­te auf der Spiel­wie­se einer refe­ren­zi­el­len Bild­kul­tur aus­trägt. Die Bil­der, die Götz Schramm ver­wen­det, haben den Pro­zess der Dekon­tex­tua­li­sie­rung bereits durch­lau­fen und wur­den durch ihre Ver­wen­dung im Netz mit neu­en Bedeu­tungs­ebe­nen auf­ge­la­den. Der Baby-Yoda, der einem Star Wars Spin-Off ent­stammt, wur­de bei­spiels­wei­se zur Sym­bol­fi­gur der LGBTQ Com­mu­ni­ty. Im Gegen­satz zur Pop Art, die auch mit den visu­el­len Insi­gni­en der Mas­sen­kul­tur spielt, ver­wen­det der Künstler*in Bil­der an denen bereits eine Viel­zahl von Akteu­ren Hand ange­legt haben und in denen sich Zeit­ge­schich­te als gemein­schaft­li­ches Pro­jekt kul­mi­niert. Der Bild­fun­dus der Meme-Kul­tur mit all sei­nen Kon­no­ta­tio­nen und sei­ner Bedeu­tungs­viel­falt wird in einen losen asso­zia­ti­ven Zusam­men­hang gesetzt, in dem sowohl per­sön­li­che als auch kol­lek­ti­ve Erleb­nis­se ver­schmel­zen. Dem Aus­stel­lungs­ti­tel ¯_()_/¯ — der zum Teil aus Zei­chen des japa­ni­schen Kataka­na-Alpha­bets zusam­men­ge­setzt ist — hat Dirk von Geh­len in das „Prag­ma­tis­mus-Prin­zip“ ein kom­plet­tes Buch gewid­met. Die­ses Emo­ti­con, das als Shrug­gie bezeich­net wird – abge­lei­tet von dem eng­li­schen Begriff für Schul­ter­zucken) steht für eine posi­ti­ve, prag­ma­ti­sche und nie­mals zyni­sche Hal­tung als Reak­ti­on auf eine immer kom­ple­xer wer­den­de Gesell­schaft, in der sich eine Viel­zahl an Hal­tun­gen immer unver­söhn­li­cher gegen­über­ste­hen. In die­sem Sin­ne kön­nen auch die Arbei­ten der Künstler*in ver­stan­den wer­den. Sie ver­dich­ten Zeit­ge­sche­hen in Form einer bild­li­chen Meta-Kom­men­tie­rung, die aber nicht den Anspruch erhebt wer­ten­de Urtei­le aus­zu­spre­chen oder sich ideo­lo­gisch zu verfestigen.

Fal­ko Alexander

 

Götz Schramm (they/them) *1983 in Pots­dam, lives and works in Ber­lin and Frankfurt/Main 
 
2013–2015 
Meisterschüler*in Prof. Else Gabri­el Kunst­hoch­schu­le Berlin-Weißensee
 
2008–2013 
MFA Kunst­hoch­schu­le Ber­lin-Wei­ßen­see: Prof. Ant­je Majew­ski, Prof. Christl Mud­rak, Prof. Frie­de­ri­ke Feldmann
 
Shows (sel­ec­ted) 
 
2021 
¯_(ツ)_/¯, Gale­rie Fal­ko Alex­an­der, Cologne(solo)
 
2020
Café Deutsch­land I.R.L., Neu­er Gie­ße­ner Kunst­ver­ein (solo)
How Beau­tiful You Are, Kindl Zen­trum für Zeit­ge­nös­si­sche Kunst, Berlin
Mini­bar, Gal­lery Oel-Früh, Hamburg
 
2019 
copy and paste, Gal­lery Anton Jani­zew­ski, Ber­lin (solo) 
Puz­zle Days, Basis Pro­jekt­raum, Frankfurt/Main 
Sor­gen (Inter­na­tio­nal) Vol.6, Vitri­ne 01, Berlin
 
2018 
Pain­tings, Busch­ner & Frey, Ber­lin (solo) 
Eter­nia & Pro­ce­de­re II, Algo­ist Con­vi­vi­um, Ber­lin (duo) 
Kunst der Stun­de, Schloß­ga­le­rie, Kal­tern (Ita­ly) 
 
2017 
Pro­ce­de­re I, Maus Hábi­tos, Por­to (duo) (Por­tu­gal) 
Paes­ag­gio Fat­to!, Kunst­hal­le Bozen, Bol­za­no (Ita­ly) 
Busi­ness As Usu­al, Kreuz­berg Pavil­li­on, Ber­lin u.A.w.g., Mojo­li­ka Manu­fak­tur, Karlsruhe 
 
2016 
Die Bil­der der Ande­ren, Kom­mu­na­le Gale­rie, Ber­lin Speed, Helm­holtz-Zen­trum Berlin 
RIEN NE VA PLUS, Kunst­hal­le Lüneburg 
Sor­gen (Inter­na­tio­nal) Vol. 2, Gale­rie H.&S., Mün­chen Sor­gen (Inter­na­tio­nal), Mon­ta­ge­hal­le, Berlin 
 
2015 
Sup­p­lé­ment, Kunst­mu­se­um Ahren­shoop (trio) 
GALA, Gale­rie Bur­ster, Ber­lin AUA, West­werk, Hamburg 
Cool Run­nings, Kühl­haus, Ber­lin BBC, Kunst­hal­le Bol­za­no (Ita­ly) 
 
2014 
Affai­re de coeur, Gale­rie der HBK, Saarbrücken 
Die Mei­ster kom­men, Milch­hof­pa­vil­lon, Ber­lin UTA, Kunst­hal­le am Ham­bur­ger Platz, Berlin 
Ver­lieb­te See­fah­rer, Stu­dio Tren­kel, Rot­ter­dam (Net­her­lands) 
 
2013 
Ver­lieb­te Künst­ler, Ber­lin Art Week 
Fami­li­en­auf­stel­lung, Ufer­hal­len, Ber­lin Nach­schlag, Ufer­hal­len, Berlin 
Selek­ti­ve Blind­heit, Kunst­hal­le am Ham­bur­ger Platz, Berlin 
 
2012 
Licht und Schat­ten, Beta­haus, Berlin 
 
2011 
Through the loo­king glass, Bar-Babet­te, Berlin 
Tschüss mein Schatz, Ate­lier­haus Mon­bi­jou, Berlin 
 
2010 
hoch/her, Fern­seh­turm, Ber­lin und Gale­rie Töplitz 
cor­re­spon­dence, Ufer­hal­len, Ber­lin (solo) 
MALEREI, La Gran­de Eco­le, Pots­dam (solo) 
 
 
 
Residencies/ Grands/ Awards 
 
2021
Künst­ler­bund (Neu­start Modul D)
 
2020
Stif­tung Kunst­fonds Pro­jekt­sti­pen­di­um (group)
 
2018 
Win­sor & New­ton Resi­dence, Künst­ler­haus Betha­ni­en, Ber­lin (nomi­na­ti­on) 
HAP-Gries­ha­ber-Sco­lar­ship, Kunst­mu­se­um Reut­lin­gen (nomi­na­ti­on) 
 
2017 
Shif­ting Island Resi­dence, Bol­za­no (Ita­ly) 
Hono­ra­ry Mem­ber, Kunst­ver­ein Baden-Würthemberg 
 
2016 
Eb-Dietzsch-Art­pri­ze, Volks­bank Gera (nomi­na­ti­on) 
 
2015 
Wie la Roma­na Pri­ze, Gale­rie Bur­ster, Ber­lin Art Week 
 
2008 
audi­ence award, KO Kunst­wett­berb, Kunst­raum Potsdam 
 
 
Cura­ted Exhibitions/ Activities 
 
2020
Klei­ne Deutsch­land­schau im Novem­ber, Basis Pro­jekt­raum, Frank­furt a.M.
 
2018
Algo­ist Con­vi­vi­um, Erra­tum Pro­jekt­raum, Berlin
 
sin­ce 2017 
co-foun­der of the inter­di­sci­pli­na­ry and par­ti­ci­pa­ti­ve artists’ coll­ec­ti­ve Algoist 
 
2017 
Algo­ist, Maus Hábi­tos, Por­to (Por­tu­gal)
 
2017 
Sor­gen (Inter­na­tio­nal) Vol. 3, Ber­lin Art Week
 
sin­ce 2016 
co-foun­der of artists’ coll­ec­ti­ve Sor­gen (Inter­na­tio­nal)
 
2016 
Sor­gen (Inter­na­tio­nal) Vol. 1 & 2, Mon­ta­ge­hal­le, Ber­lin and Gale­rie H. & S., Munich
 
2014 
UGMAPLAST, Kunst­raum 99, Berlin
 
2002–2007 
vocals and bass gui­tar in the band Aromatherapie