Johannes Bendzulla

Johannes Bendzulla | Drinnen gemütlich – Draußen schön

Cour­te­sy Fal­ko Alex­an­der Gale­rie & Petra Rin­ck Galerie

Ope­ning: 3. März, 18 Uhr
Aus­stel­lung: 4. März – 8. April
Finis­sa­ge: Sa. 15. April, 18 Uhr

Johan­nes Bend­zul­la schöpft sein Vor­la­gen-Mate­ri­al größ­ten­teils aus der Stock­fo­to­gra­fie und fügt die gesam­mel­ten Ver­satz­stücke mit­tels Pho­to­shop zusam­men. In sei­nen neue­ren Arbei­ten inte­griert er zudem Kl-Pro­gram­me wie Mid­jour­ney in sei­ne künst­le­ri­sche Pra­xis, wel­che ähn­lich wie Bend­zul­la selbst wie­der­um mit bereits vor­han­de­nen Bil­dern arbei­ten und in ihrer Ver­wen­dung ganz grund­sätz­li­che Fra­gen nach Autoren­schaft auf­wer­fen. So ent­ste­hen aus ver­schie­den­sten Ele­men­ten zusam­men­ge­setz­te digi­ta­le Bil­der, die ihrer media­len Gesetz­mä­ßig­keit ent­spre­chend weder orts- noch zeit­ge­bun­den sind und jede belie­bi­ge Form anneh­men kön­nen. Bend­zul­la über­führt die kör­per­lo­sen Bil­der schließ­lich in eine spe­zi­fi­sche Prä­sen­ta­ti­ons­form, ver­leiht ihnen eine in Grö­ße, Mate­ri­al und Medi­um vari­ie­ren­de Gestalt.

Auf inhalt­li­cher Ebe­ne sol­len die von Bend­zul­la ver­wen­de­ten, kom­mer­zi­el­len Bil­der durch ziel­ge­rich­te­te for­ma­le Ver­dich­tun­gen eine ganz bestimm­te Aus­sa­ge trans­por­tie­ren, wel­che inner­halb kür­ze­ster Zeit erfass­bar sein muss. In ihrer ver­meint­li­chen Ein­di­men­sio­na­li­tät und der beschleu­nig­ten Rezep­ti­on ste­hen die­se Gebrauchs­bil­der so einer anson­sten vor­herr­schen­den Wahr­neh­mung von Kunst ent­ge­gen, wel­che nicht zwangs­läu­fig in Unein­deu­tig­keit mün­det, aber doch eine gewis­se Mehr­di­men­sio­na­li­tat inten­diert, die sich erst in einem län­ge­ren Pro­zess der Betrach­tung und Refle­xi­on voll­stän­dig erschlie­ßen lässt. Ana­lo­gien zur Pop-Art, der Über­füh­rung einer kapi­ta­li­stisch gepräg­ten Ästhe­tik in den Kunst­kon­text, drän­gen sich hier auf.

Aus einem ähn­lich gear­te­ten Fun­dus kom­po­niert der Künst­ler sei­ne Arran­ge­ments in der Aus­stel­lung „Drin­nen gemüt­lich, drau­ßen schön“, deren Titel auf affir­ma­ti­ve Wei­se die aus hei­me­li­ger Atmo­sphä­re von Inte­ri­eurs sowie son­ni­gen Land­schaf­ten bestehen­de Grund­mo­ti­vik umschreibt. Die vom Titel sowie den kom­mer­zi­el­len Moti­ven sug­ge­rier­te „Gut­ge­launt­heit”

bricht sich jedoch schnell an der abwei­sen­den, gar ins Unheim­li­che kip­pen­den Wir­kung der Arbei­ten, wenn bei­spiels­wei­se eine alpi­ne Schnee­land­schaft von gro­tes­ken Zahn­kon­stel­la­tio­nen domi­niert wird. Ange­sie­delt zwi­schen Fas­zi­na­ti­on und Ekel weh­ren sich die Bil­der in ihrer Zahn-Moti­vik gegen die sonst dro­hen­de Unnah­bar­keit. Denn die Zäh­ne ver­wei­sen ein­deu­tig auf den mensch­li­chen Kör­per, chan­gie­ren zwi­schen künst­lich erzeug­ter Per­fek­ti­on und brü­chi­gem Ver­fall. So ent­steht in den aus­ge­stell­ten Arbei­ten ein ambi­va­len­tes Wech­sel­spiel zwi­schen asep­ti­scher Glät­te und befremd­li­cher Über­zeich­nung, wel­ches Betrach­te­rIn­nen glei­cher­ma­ßen anzieht wie abstößt.

Aus­bil­dung

2005 — 2012 Kunst­aka­de­mie Düsseldorf
2012 — 2015 Post­gra­dua­les Stu­di­um Kunst­hoch­schu­le für Medi­en Köln

Sti­pen­di­en und Preise

2022 För­der­preis der Stadt Düsseldorf für Bil­den­de Kunst
2020 Neu­start Kul­tur, Kunst­fonds Bonn
2019 Kunst­stif­tung NRW, Pro­jekt­för­de­rung
2017 För­der­preis NRW für Medi­en­kunst
2015 — 2017 dHCS Ate­lier­sti­pen­di­um des Kunst­ver­eins für die Rhein­lan­de und West­fa­len, Düsseldorf
2016 Kunst­stif­tung NRW, Pro­jekt­för­de­rung
2015 För­der­preis für Bil­den­de Kunst, Bun­des­wett­be­werb der Kunsthochschulen

Ein­zel­aus­stel­lun­gen

2023 Drin­nen gemütlich, drau­ßen schön — Gale­rie Fal­ko Alex­an­der, Köln
2022 White Cube, White Teeth, Gale­rie Petra Rin­ck, Düsseldorf
2021 Intra­o­ra­li­um, Zahn­arzt­pra­xis Julia Simon, Neu­wied
2020 Bri­lon Rea­lism – Acht Arbei­ten für eine Yacht, Auf­trags­ar­beit
2019 Schon wie­der fühlen, Gale­rie Petra Rin­ck, Düsseldorf
2019 Spon­tex­Man­da­la — Gale­rie Nata­lia Hug, Köln
2017 XXL|XXX — ~5, Köln
2016 You’­re Fired — Gale­rie Brennan & Grif­fin, New York City
2015 I love my job — Park­haus im Mal­ka­sten­park, Düsseldorf
2015: En Plein Air — Gale­rie Nata­lia Hug, Köln
2015 Arc­tic Win­ter – VS – The Warmth Emit­ted By Your Com­pu­ter Screen ‑Gale­rie Nata­lia Hug, Köln
2014 All Infor­ma­ti­on Is Sub­ject To Chan­ge — Gale­rie Brennan & Grif­fin, New York City
2013 Pro­duk­ti­on / Rezep­ti­on – pro­duc­tion / recep­ti­on — Gale­rie Blan­ket Colo­gne, Köln
2012 Die Welt, wie ich sie vor­fand — OG2, Koel­ni­scher Kunst­ver­ein
2012 { } — Gra­fi­sches Kabi­nett Düsseldorf
2012 CSA Space Van­cou­ver — CSA Space, Van­cou­ver, CA
2011 10 Abbil­dun­gen — SSZ-Süd, Köln

Grup­pen­aus­stel­lun­gen (Aus­wahl)

2022 À Bel­les Dents, Bien­ve­nue Art Fair, Paris, Frank­reich
2022 Bet­ter call Marc, Gale­ria Fran Reus, Palam de Mal­lor­ca, Spa­ni­en
2022 Nacht­foy­er Spe­zi­al, Kunst­hal­le Düsseldorf
2022 Neu­erwer­bun­gen der Samm­lung des Bun­des, Bun­des­kunst­hal­le Bonn
2022 düsseldorf pho­to +, Gale­rie Petra Rin­ck, Düsseldorf
2021 take a deep deep breath #3, NKR, Düsseldorf
2021 The Light is on, Gale­rie Petra Rin­ck, Düsseldorf
2021 Die Gro­ße, Muse­um Kunst­pa­last, Düsseldorf
2021 Haus am Wehr­steg, Hei­del­berg
2020 In aller Mun­de — Von Pie­ter Brue­gel bis Cin­dy Sher­man, Kunst­mu­se­um Wolfs­burg
2020 Night Train, Gale­rie Petra Rin­ck, Düsseldorf,
2020 Más Espa­cio, Gale­rie Hel­ga de Alve­ar, Madrid
2020 Dis­pla­ce­ment, Gale­rie Petra Rin­ck, Düsseldorf
2019 Inter­na­tio­nal Print­ma­king Exhi­bi­ti­on, Yin­chu­an, Chi­na
2019 Pol­ke und die Fol­gen – Aka­de­mie-Gale­rie, Düsseldorf
2019 Next Gene­ra­ti­ons. Aktu­el­le Foto­gra­fie made im Rhein­land, Muse­um Mors­broich, Lever­ku­sen
2018 Ber­gi­scher Kunst­preis, Kunst­mu­se­um Solin­gen
2017 „I’m not here to make fri­ends“ — Gale­rie BRD — Kunst­ver­ein Har­burg, Ham­burg
2017 Aka­de­mie [Arbeits­ti­tel] – Kunst­hal­le, Düsseldorf
2017 Com­pi­la­ti­on – Welt­kunst­zim­mer, Düsseldorf
2017 All The Right Moves – Kienz­le Art Foun­da­ti­on, Ber­lin
2017 Per­forming Rela­ti­on­ships — Leip­zi­ger Kunst­ver­ein, Leip­zig
2016 Van Bom­mel Van Dam Preis — Muse­um Van Bom­mel Van Dam, Ven­lo, NL
2016 Vom Wert der Kunst als Wert der Arbeit – Welt­kunst­zim­mer, Düsseldorf
2016 Shi­ver Metim­bers — Gale­rie Con­ra­di, Ham­burg
2016 RAIN ON LENSE, BOOM IN FRAME, Nata­lia Hug, Köln
2015 Rund­blick Kunst­ver­ein Kirschenpflücker – Koeln­berg e.V., Köln
2015 Artists Against Aids – Bun­des­kunst­hal­le, Bonn
2015 #1dad – XPO Gal­lery, Paris
2015 Is This THIS That – Gree­ne Exhi­bi­ti­ons, Los Ange­les
2015 Index 15 – Kunst­haus Ham­burg
2015 Wes­sen Sub­jekt bin ich? — Kunst­ver­ein für die Rhein­lan­de und West­fa­len, Düsseldorf
2015 Bun­des­wett­be­werb der Kunst­hoch­schu­len – Bun­des­kunst­hal­le, Bonn
2014 No More Busi­ness As Usu­al — Ve.sch, Wien
2013 Bendzulla+Lay+Wollgast — Nata­lia Hug Gal­lery, Köln
2013 Sesant în alb – Spa­tiul de arta con­tem­po­ra­na Aju­rat, Buka­rest
2013 Krea­ti­vi­tät abrüsten – Gale­rie BRD, Ham­burg
2013 BEYOND THE COMPOUND – Gale­rie Jet­te Rudolph, Ber­lin
2012 Jah­res­ga­ben des Koel­ni­schen Kunst­ver­eins
2012 Sta­tus­angst — HfBK Ham­burg
2012 New Talents Bien­na­le Köln – Gale­rie Cle­ment und Schnei­der & Kunst­raum Amper­sand, Köln
2012 VOM PHOTO — Pho­to­mu­se­um Thes­sa­lo­ni­ki, Grie­chen­land
2011 Sin­gle im Juni — Sin­gle-Club, Düsseldorf
2011 VOM PHOTO — Bun­des­kunst­hal­le / Echo­raum, Bonn
2011 THE CATS ARE ALLRIGHT — Bou­tique, Köln
2011 Die São Pau­lo Bien­na­le — MAP Mar­kus Ambach Pro­jek­te, Düsseldorf